Ökoportrait zu Knabenkräutern stellt wildlebende Orchideen vor

In farbenprächtiger Illustration werden heimische Orchideen auf 12 Seiten des neuen Ökoporträts Nr. 60 vorgestellt. Herausgegeben wurde es vom NaturschutzForum Deutschland (NaFor) und dessen Mitglied, der Biologischen Schutzgemeinschaft Hunte Weser-Ems (BSH). Hier ein Auszug daraus:


Ist von Orchideen die Rede, dann verbinden viele Menschen diesen Begriff mit wunderschönen und exotisch anmutenden Blumen. Es nimmt daher nicht wunder, dass insbesondere die mannigfaltigen Züchtungen ihrer tropischen Vertreter als Topfpflanzen sehr begehrt sind.
Dass es auch in unserem heimischen Umfeld Orchideenarten gibt, ist vielen nicht bekannt. Botanisch weniger Versierte sind dann auch überrascht, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden, welche unterschiedlichen Lebensräume sie besiedeln können und – wenn auch vielleicht erst nach genauerer Betrachtung – dass ihre kleineren Blüten genauso faszinierend sind wie diejenigen der Verwandten aus den Wäldern der Tropen und Subtropen.
Zu Zeiten, in denen Landwirten nur eine extensive Bewirtschaftung von Feuchtgrünland und auf Entwässerung abzielende Meliorationsmaßnahmen eingeschränkt möglich waren, war der ländlichen Bevölkerung der Anblick von Orchideen im Frühsommer jedoch schon vertraut (wobei ihr in der Regel der botanische Hintergrund sicherlich nicht bewusst war): Gemeint sind seinerzeit in großer Anzahl anzutreffende Exemplare von Knabenkrautarten, die auf Wiesen und Weiden einen sich in unterschiedlichen Rottönen leuchtenden Blühaspekt boten. Passend zu den Ereignissen der Jahreszeit wurden sie im hiesigen Raum in niederdeutscher Sprache als Kuckucks- oder Pingstbloume bezeichnet.
Die Pflanzenfamilie der Orchideen ist in Deutschland mit ca. 70 Arten vertreten, wovon ca. 20 als Knabenkräuter bezeichnet werden. Im weiteren Verlauf werden die vier Knabenkrautarten vorgestellt, die im hier gewählten Bezugsraum vorkommen. Dieser Bezugsraum setzt sich aus dem Landkreis Diepholz (LK DH) und Randbereichen der im Süden bzw. Südwesten angrenzenden Landkreise Osnabrück (LK OS), Minden-Lübbecke (LK MI) und Vechta (LK VEC) zusammen. Er bildet damit ein Teilgebiet des Naturraumes Dümmer-Geestniederung ab. …


Alle Ökoportraits, Merkblätter und Biotopbeschreibungen von NaFor und BSH sind im Internet abrufbar unter www.nafor.de sowie unter www.bsh-natur.de. Gedruckte Fassungen können bei der Geschäftsstelle bestellt werden, soweit der Vorrat reicht.