NaturschutzForum Deutschland (NaFor): Nachhaltigkeit und Biodiversität sind wichtige aktuelle Themen der Kirchen
Wardenburg. „Verantwortung wahrnehmen für die Schöpfung“ lautete das Schwerpunktthema einer gemeinsamen Erklärung des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz – erschienen 1985. Darin wurden grundsätzliche Aussagen zum Natur- und Umweltschutz formuliert. Von „Mitkreatürlichkeit“ war ebenso die Rede wie vom ökologiepolitischen Engagement. Es mündete in der Feststellung: „Die Gefahr, daß der Mensch selber schließlich Opfer der unheilvollen Entwicklung wird, ist nicht länger zu übersehen.“ (1.1.5)
Zu den weltanschaulichen Ursachen wird erklärt: „Ursache menschlichen Versagens in der Umweltkrise dürften vor allem unzureichende Grundeinsichten sein, so z.B. – ein Naturverständnis, das den Menschen in falscher Weise in den Mittelpunkt stellt, die Natur bloß als Objekt betrachtet, menschliche Fähigkeiten zur Erhaltung natürlichen Lebens überschätzt und den Eigenwert der Natur nicht wahrnimmt. … – eine Fortschrittsgläubigkeit, die auf die Lösbarkeit eines jeden Problems vertraut, den Zielkonflikt zwischen technischem Fortschritt und bewahrender Naturnähe aber nicht wahrnimmt, und ökologische Schäden zugunsten ökonomischen Wirtschaftens und industriellen Wachstums bedenkenlos in Kauf nimmt.“ (1.2.1)
Im Jahre 2014 fand auf Einladung der norddeutschen Bischöfe beider Konfessionen in Rastede eine Diskussion mit dem Vorsitzenden der BSH und Vizepräsidenten von NaFor, Prof. Dr. Remmer Akkermann, statt. Neben allgemeinen Fragen des Natur- und Umweltschutzes wurde dabei auch das Schwerpunktthema „Nachhaltigkeit und Biodiversität sowie mögliche Strategien“ angesprochen und diskutiert.
Nunmehr ist auf höchster Ebene die Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus erschienen. Daraus leiten sich zahlreiche Projekte ab, die dem Wohlergehen von Natur und Landschaft, Regenwäldern und dem Schutz natürlicher Ressourcen wie Wasser und wildlebenden Pflanzen- und Tierarten zu Gute kommen. Das NaturschutzForum Deutschland (NaFor) begrüßt diese Initiativen. Denn die entsprechenden Appelle und Vorschläge der „Spitzen-Multiplikatoren“ tragen maßgeblich dazu bei, dass den beschleunigten negativen Veränderungen, wenn nicht gleich Einhalt geboten wird, so doch darauf aufmerksam gemacht und der Blick auf den überlebensnotwendige Schutz der Biosphäre geweitet wird. Konkrete Hinweise werden durch den Papst gegeben, so unter (14.): „Ich lade dringlich zu einem neuen Dialog ein über die Art und Weise, wie wir die Zukunft unseres Planeten gestalten. Wir brauchen ein Gespräch, das uns alle zusammenführt, denn die Herausforderung der Umweltsituation, die wir erleben, und ihre menschlichen Wurzeln interessieren und betreffen uns alle. Die weltweite ökologische Bewegung hat bereits einen langen und ereignisreichen Weg zurückgelegt und zahlreiche Bürgerverbände hervorgebracht, die der Sensibilisierung dienen. .. Wir brauchen eine neue universale Solidarität…“
Es ist zu wünschen, dass auch die andere Kirchen und Religionsgemeinschaften diese Themen aufgreifen und zu einem Verhalten der Menschen aufrufen, das die Nutzung der natürlichen Ressourcen nicht überstrapaziert, sondern –auf Einsicht basierend- den Ausgleich, die Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit fördert.
Liesa Marlena von Essen , M.Sc.
Präsidentin von NaFor
Quellen: ISBN 3-579-01987-2 (Mohn Gütersloh, 63 S.)
www.misereor.de (Die Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus)