Bioland-Wintertagung Nord 2020

 

 

Die Gesellschaft fordert – wir liefern Antworten!
Bioland-Wintertagung Nord 2020

Visselhövede, 26.11.2019. Im neuen Jahr, vom 12. bis zum 14. Januar, findet wieder die Bioland-Wintertagung Nord im Hotel Camp Reinsehlen bei Schneverdingen statt, eine der bedeutendsten und umfangreichsten Wintertagungen des Verbandes. Ökolandbau Interessierte, Bioland-Mitglieder und Verarbeitungspartner sind herzlich eingeladen zu einem breiten Fachprogramm mit rund 20 Einzelveranstaltungen zum Ökolandbau.

Die Fridays for Future-Bewegung zeigt deutlich, dass die Gesellschaft immer kritischer wird. Sie fordert Maßnahmen zum Klima-, Arten- und Gewässerschutz, gleichzeitig sollen die Menschen auf diesem Planeten auf nachhaltige Weise ernährt werden. Daher lautet das Motto der Tagung in diesem Jahr „Die Gesellschaft fordert – wir liefern Antworten!“. In dem Sinne dreht sich am ersten Tag der Tagung alles um diese großen gesellschaftlichen Themen: Wie begegnet der Ökolandbau den globalen Anforderungen? Was kann er zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft beitragen? Was kann jeder einzelne Betrieb tun?

Am zweiten Tag geht es dann fachlich in die Tiefe mit einem Einblick in die Entwicklungen des Marktes, bevor die Teilnehmer neue Impulse unter anderem aus den Bereichen Ackerbau, Gentechnik, Gemüsebau und der Vermarktung bekommen.

Daneben bietet die Tagung ausreichend Raum für Begegnungen und den Austausch untereinander.

Traditionell startet die Wintertagung bereits am Sonntag für Neumitglieder mit einem Rundumblick über den Bioland-Verband und einer Exkursion auf den Betrieb eines „alten Bioland-Hasen“.

Im Anschluss an die Wintertagung Nord findet in diesem Jahr die Norddeutsche Bioland-Milchviehtagung am gleichen Ort statt.

Informationen, Anmeldeformular und Programm siehe Links (unten) oder im Bioland-Veranstaltungskalender unter:
http://www.bioland.de/ueber-uns/landesverbaende/niedersachsenbremen.html

Bioland ist der bedeutendste Verband für ökologischen Landbau in Deutschland. Über 7.700 Landwirte, Gärtner, Imker und Winzer wirtschaften nach den Bioland-Richtlinien. Hinzu kommen mehr als 1.000 Partner aus Herstellung und Handel wie Bäckereien, Molkereien, Metzgereien und Gastronomie. Gemeinsam bilden sie eine Wertegemeinschaft zum Wohl von Mensch und Umwelt.

Links:

Wintertagungsprogramm Nord 2020

Anmeldeformular Nord 2020

Milchviehtagung Nord 2020

 


Die Schleiereule, erfolgloser Kulturfolger – Fotografien Von Andreas Schüring

Eulen gehören zu faszinierenden nachtaktiven Beutegreifern. Arten wie Waldkauz,  Steinkauz und Uhu sind auf die Förderung des Menschen angewiesen.

Das gilt in besonderem Maße für die Schleiereule. Unter dem Thema „Die Schleiereule – erfolgloser Kulturfolger veranstaltet die  Biologische Schutzgemeinschaft
Hunte Weser-Ems e. V.
(BSH) in den Räumen am Gartenweg 5 / Kugelmannplatz in 26203 Wardenburg (Oldb) eine Fotoausstellung. Die Eröffnung erfolgt am Freitag, dem 8. November 2019, um 11 Uhr. Ausstellungsdauer November 2019 – April 2020. Die exzellenten Fotos erläutert der Fotograf  Dr. Andreas Schüring aus Haselünne (Emsland). Anwesend ist auch der Geschäftsführer der EGE, Gesellschaft zur Erhaltung der Eulen e. V., Wilhelm Breuer, aus Bad Münstereifel. Der Ausstellungsflyer gibt zum Thema folgende Hinweise:

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Foto: BSH-Archiv

 

Die Schleiereule gehört in unseren Breiten zu den Charaktervögeln. Seit jeher wohnen sie mit uns unter einem Dach. Den unvergleichlichen Siegeszug aus der Mittelmeerregion hin nach Mitteleuropa erkaufte sie sich als Mäusejäger. Der Schlüssel des Erfolges war so gewissermaßen die Symbiose zwischen Mensch und Eule, wobei hier im klassischen Sinne eines Kommensalismus beide voneinander profitierten. 

Über Jahrhunderte waren sie so ein gern gesehener Untermieter. Doch Segen und Fluch liegen dicht beieinander. Der Wandel in der Landbebauung lässt der Eule heutzutage immer weniger Raum zum Überleben.
Noch heute ist die Bezeichnung Ulenflucht für die Öffnungen in den Giebeln geläufig. Die ursprünglich als Rauchabzug dienenden Löcher waren ein willkommener Zugang für den nachtaktiven Jäger. Doch seit den 1950er Jahren verwehren ihnen modernisierende Baumaßnahmen zunehmend den Zutritt. Der Bestand brach in den 70iger Jahren bundesweit ein und galt seinerzeit als stark gefährdet.

Die Wahl zum Vogel des Jahres 1977 war der Startschuss für überregionale Hilfsprogramme. Unzählige Brutkästen wurden installiert und der Bestand erholte sich.

Wurde die Wohnungsnot weitestgehend beseitigt, wird heute der Nahrungsmangel zur existentiellen Bedrohung. Die Intensivierung in der Landwirtschaft mit Grünlandumbruch hat vielerorts die Feldmauspopulation stark dezimiert. Auch die
Saumbiotope sind praktisch verschwunden. Hinzu kommt die zunehmende Versiegelung der Landschaft durch den Anbau von Futter- und Energiepflanzen.
 

Obwohl der Schleiereulenbestand in Niedersachsen als ungefährdet gilt ist Wachsamkeit geboten. Durch den fortschreitenden Grünlandumbruch mit konsekutiver Versiegelung der Landschaft durch Futter- und Energiemais werden die klimatisch bedingten Bestandsschwankungen durch den Lebensraumschwund jedoch immer schwerer zu kompensieren sein.


Regenwürmer sind als „System-Ingenieure“ Garanten der unterirdischen Biodiversität – VBIO referiert aus Science

Der Verband Biologie, Biowissenschaften und Biomedizin in Deutschland e.V. – VBIO referiert in einem Bericht vom 25. Oktober über eine Studie des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und der Universität Leipzig. Es wurden Daten von Regenwurmpopulationen von 6928 Standorten aus 57 Ländern ausgewertet. Nachfolgend dazu Auszüge aus der Rezension des VBIO, aufrufbar unter:

www.vbio.de/aktuelles/lokale-regenwurm-vielfalt-in-europa-groesser-als-in-den-tropen/

Fast überall auf der Welt gibt es Regenwürmer. Wo der Boden nicht dauerhaft gefroren, zu sauer, zu nass oder vollkommen trocken ist, fressen Regenwürmer organisches Material, graben Löcher und mischen Humus und Erde. Auf diese Weise fördern sie eine Vielfalt von Ökosystemleistungen des Bodens – machen Nährstoffe verfügbar, helfen klimawirksamen Kohlenstoff zu speichern oder Samen zu verbreiten. Regenwürmer gelten deshalb als „Ökosystem-Ingenieure“. Ihre Bedeutung spiegelt sich auch in ihrer großen Gesamt-Biomasse wider: Diese ist oft größer als die Gesamt-Biomasse aller am selben Ort lebenden Säugetiere.

Die Ergebnisse der Studie sind auch für den Naturschutz wichtig: Biodiversität ist ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl schätzenswerter Gebiete. Das Ausblenden unterirdischer Vielfalt kann dazu führen, dass Regenwürmer nicht ausreichend geschützt werden – und damit auch ihr Beitrag zum Funktionieren der Ökosysteme. Entsprechend müsste auch die unterirdische Biodiversität berücksichtigt werden, um die wahren Hotspots der Biodiversität zu identifizieren: „Es ist Zeit für einen Paradigmenwechsel beim Schutz der biologischen Vielfalt“, sagt Nico Eisenhauer (vom Team des iDiv, Red.) . „Weil wir es nicht sehen, vergessen wir allzu leicht das faszinierende Leben unter unseren Füßen. Regenwürmer mögen im Verborgenen weilen und nicht das Charisma eines Pandas haben. Aber sie sind extrem wichtig für andere Lebewesen und das Funktionieren unserer Ökosysteme.“

Die Bedeutung von Regenwürmern ist unbestritten und in zahlreichen Publikationen dargestellt. Das NaturschutzForum Deutschland e.V. (NaFor) hält ein Ökoporträt (Nr. 35) für den Biologieunterricht vor, das vom Regenwurm-Pionier Otto Graff verfasst wurde.

Das Ökoporträt Nr 35 finden Sie hier.