Die im Deutschen Naturschutzring (DNR) zusammengeschlossenen Natur-, Umwelt- und Tierschutzverbände haben sich in einer Resolution zum Insektensterben und zu Fördermaßnahmen ausgesprochen („Forderungen an ein Aktionsprogramm Insektenschutz“). Der Link zur ausführlichen Fassung lautet:
https://www.dnr.de/fileadmin/Positionen/2018-04-DNR-Aktionsprogramm-Insektenschutz.pdf
Daraus das folgende Zitat:
In einigen Regionen Deutschlands ist die Biomasse an Fluginsekten seit dem Jahr 1989 um über 75 Prozent zurückgegangen. Ca. 33.000 heimische Arten sind betroffen. Dieser Verlust hat weitreichende Folgen und bedroht auch andere Tiere wie z.B. Vögel und Fledermäuse, die auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen sind.
Insekten sind für den Fortbestand unserer Ökosysteme ebenso unverzichtbar wie für die Sicherung unserer Ernährung. Zwei Drittel unserer Nahrungspflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen, deren ökonomischer Wert allein in Europa etwa 22 Milliarden Euro beträgt.
Insbesondere Wildinsekten spielen in diesem Kontext eine wichtige Rolle, da ihre Bestäuberleistung und vor allem -qualität nicht durch Honigbienen ersetzt werden kann. Um die Lebensbedingungen heimischer Insekten in den kommenden Jahren nachweislich zu verbessern, sehen die Umwelt-, Natur- und Tierschutzverbände in nachfolgenden Schwerpunktbereichen einen prioritären Handlungsbedarf für die Bundesregierung, den sie zugleich auf Landes- und europäischer Ebene geltend machen muss:
- Pestizidanwendungen reduzieren – Zulassungskriterien reformieren
- Strukturvielfalt in Agrarlandschaften fördern
- Nährstoffeinträge wirksam reduzieren
- Qualitätsoffensive für Schutzgebiete initiieren
- Insektenvielfalt in Siedlungsräumen fördern
- Forschung und Monitoring intensivieren, Bildung verbessern
(…)
Es bleibt zu hoffen, dass die Bundesregierung auf die Umstellung der Agrarförderung setzt, indem sie prioritär die ökologischen Leistungen landwirtschaftlicher Betriebe und nicht das Eigentum von Wirtschaftsflächen subventioniert.