Naturschutzforum mahnt: Frank Elstner sollte sich in seinen Quiz-Sendungen der ARD für neue Lebensräume einsetzen
Hannover, 09. Juli 2010. Es ist schon eine verkehrte Welt. Da wird in der bekannten ARD-TV-Fernsehlotterie wie am 8. Juli zur besten Sendezeit ein „Quiz der Tiere“ mit großem technischen Aufwand ausgestrahlt – und die Tiere haben davon nichts. Das NaturschutzForum Deutschland (NaFor) kritisiert die einseitige Förderung solcher Sendungen allein für die Wohlfahrt des Menschen und nicht – wenigstens anteilig- für die als Schauspieler auftretenden Tiere.
„Während sich viele Veranstaltungen im Lande durchaus lobenswert die Förderung von Jugendhilfe, Altersheimen und der Bekämpfung von Krankheiten zum Ziel gesetzt haben, fehlt dem Naturschutzforum bei solchen Tiersendungen die Förderung von Maßnahmen zugunsten der Tiere, ihrer Lebensräume und Haltungsbedingungen“, rügt Professor Remmer Akkermann vom Präsidium des NaturschutzForums. Es gäbe viele Möglichkeiten, etwas Gutes für all jene Tiere zu tun, die unter dem Druck der immer weiter vordringenden Siedlungen und wirtschaftlichen Aktivitäten des Menschen leiden oder aussterben. Wer Naturräume sichert, trägt auch dazu bei, dass dem Menschen gesundheitlich geholfen wird, indem nahe bei ein erholungswirksamer Ausgleich für den Alltagsstress kostenlos zur Verfügung steht.
Viele Arten könnten gefördert werden, ob Schmetterlinge, Libellen, Kleinfische, Frösche oder Sperlinge, um nur einige zu nennen. Besonders wichtig dabei ist der Ankauf und die Erweiterung von Schutzgebiete im ganzen Land. Solche Refugien wären Lebensräume für bedrohten Pflanzen und Tiere, die auch von den Fernseh-Zuschauern und allen anderen Interessierten besucht werden könnten. Die TV-Stars Professor Bernhard Grzimek und Horst Stern hatten seinerzeit ein großes Publikum – alle engagierten sich mit großem Erfolg für den Fortbestand natürlicher Lebensräume und ihrer Arten. Daran ließe sich anschließen.
Ein positiver Aspekt des Tier-Quiz ist nach Meinung von NaFor die Förderung der Artenkenntnis und des allgemeinen Interesses an wildlebenden Tieren. Allerdings wäre es manchmal besser, wenn die Zuschauer mit weniger starkem Beifall die sensiblen Ohren der auf der Bühne stehenden Tiere nicht zu sehr strapazieren.
Redaktion: Rieke Hobbie